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Herzratenvariabilitätsmessung

Herzratenvariabilität
Herzratenvariabilitätsmessung

Bei der Herzratenvariabilitätsmessung wird die Regulationsfähigkeit des Körpers aufgezeigt. Das heißt, wie reagiert der Körper auf äußere Reize, wie kann er diese verarbeiten und wie viel Reserven hat der Körper, um ungeplante physische und psychische Stress Situationen aufzufangen.   

Durch die Messung sieht man   

  • wie die Balance zwischen parasympathischem und sympathischem Nervensystem ist und ob der Körper noch in der Lage ist, dies situationsbedingt anpassen zu können.   
  • Der Regenerationsfähigkeit zu Zeit der Messung  
  • Die Reizverarbeitungsfähigkeit (Äußerliche und Innerliche Reize)  
  • Ein Biologisches Alter das anhand der Messdaten ermittelt wird  
  • Psychische und Physische Belastbarkeit  

Die HRV Messung sollte nach Möglichkeit immer zu denselben Kriterien gemacht werden, um so, möglichst viele Messabweichungen ausschließen zu können. Bei Rauchern und Alkoholikern und stark medikamentös Behandelten, gilt dies noch mehr, da das Nervensystem durch das Suchtverhalten stark beeinflusst wird und die Auswertung anders zu bewerten ist. 

Außerdem ist es wichtig, dass man am Vortag keinen Sport betreibt, nüchtern zur Messung erscheint. Wasser trinken ist erlaubt. Bei Nachtmittags – Erstterminen mind. 3 Stunden vorher nichts essen und nur Wasser trinken.   

Der Parasympathikus, als Hauptteil des autonomen Nervensystems im Körper, steuert ca. 80% aller Körperprozesse, über die ich nicht nachdenken (bewusst steuern) muss. So zum Beispiel den gesamten Verdauungsvorgang, die Darmperistaltik, Ausschüttung der Enzyme für die Verdauung usw. Weiters ist der Parasympathikus wichtig für das Regenerieren, Reparieren und Regulieren des Körpers, für das Schlafverhalten und dem Aufbau von Energiereserven, vor allem in der Nacht.   

Der Sympathikus aktiviert sich in Stress Situationen und ermöglicht, so zum Beispiel beim Sport, dass man an seine Leistungsgrenze gehen kann, indem er die Herzleistung steigert, die Sauerstoffversorgung der Organe und die periphere Durchblutung optimiert.  

Jedoch durch Dauerstress und dem sich ständigen Aussetzen von Reizen von aussen, verliert das System seine Regulationsfähigkeit. Die Folge daraus ist, dass man kaum noch Energiereserven aufbaut und der Körper sich in der Nacht nicht mehr ausreichend regenerieren kann. Der Schlaf wird oberflächlich und die heilsamen Tiefschlafphasen werden kaum noch erreicht. In dieser chronischen Überreizung sind wir nun anfällig für viele Arten von Krankheiten. Der Faktor Selbstheilung wird schwächer und schwächer.  

R-Wert: Dieser Wert zeigt, wie gut sich der Körper zum Zeitpunkt der Messung regulieren bzw. regenerieren kann.  

SSDNN: Standardabweichung aller NN-Intervalle. Je höher dieser Wert ist, umso höher ist die parasympathische Aktivität. Je niedriger dieser Wert ist, umso höher ist die sympathische Aktivität. Bei einem extrem niedrigen Wert, ab 10 oder kleiner besteht ein erhöhtes Herzinfarktrisiko.   

RMSSD: Aktivitätsparameter des parasympathischen Nervensystems. Dieser Wert zeigt die Sauerstoffsättigung des Körpers bzw. die Atemfähigkeit an. Je höher dieser Wert ist, umso besser kann das parasympathische Nervensystem aktiviert werden und man schafft es dadurch, sich besser zu erholen und zu entspannen. Daher hat die Atmung einen großen Einfluss auf das parasympathische Nervensystem. Generell werden Atemübungen zur Regulierung des Parasympathikus empfohlen.  

RI: Der Relaxationsindex ist ein Aktivitätsparameter des sympathischen Nervensystems. Niedrige Werte zeigen eine hohe Aktivität des sympathischen Nervensystems. Hohe Werte zeigen eine niedrige Aktivität des sympathischen Nervensystems. Dieser Wert sollte sich zwischen 35-50% befinden (im optimal Fall über 50%). Höhere Belastungen über längere Zeit wie z.B. beruflicher oder privater Stress, können ein Absinken auf 20-25% bewirken. In diesem Fall sollte man reagieren und diese Probleme oder Themen möglichst zeitnah klären. Ist dieser Wert bei 15% oder niedriger, deutet dies auf eine schwere chronische Belastung hin. Zum Beispiel ausgelöst durch ständigen Stress, vor allem passiven Stress.  

VI: Dieser Wert zeigt wie viele Reserven der Köper noch hat. Hohe Werte zeigen hohe Reserven. Niedrige Werte zeigen niedrige Reserven. Je höher der Wert ist, umso besser kann der Körper Reserven aufbauen.  

Total Power: Dieser Wert steht für die abrufbare Gesamtenergie, sowie für die Reizverarbeitungsfähigkeit des Körpers. Je höher der Wert ist umso besser kann man Belastungen durch Stress, Viren, Bakterien, Medikamente, usw. kompensieren. Bei niedrigen Werten kann der Körper auf den Großteil der Belastungen bzw. Reize nicht mehr reagieren.   

VLF: Zeigt die Aktivität des Sympathikus.  

LF: Zeigt das Gefäßvenenzentrum. Wie gut können sich die Gefäße und der Blutdruck, an Belastung anpassen.   

LF/HF: zeigt die Balance zwischen parasympathisches und sympathisches Nervensystem. In weiterer Folge zeigt es an, ob der Körper in der Lage ist sich zu regulieren oder nicht.